Gewalt-frei im Arbeitsalltag

Grenzüberschreitende Situationen bis hin zu Gewalt in ihren verschiedenen Formen sind im Gesundheitswesen und im Sozialbereich ein grosses Thema. Sichtbar ist nur die Spitze des Eisbergs, über viele Geschehnisse wird nicht gesprochen. Betroffene getrauen sich oftmals nicht, sich an ihre Vorgesetzen zu wenden.

Es ist Zeit dies zu ändern, machen wir uns auf den Weg!

Erscheinungsformen

Gewalt & ihre verschiedenen Formen im Arbeitsalltag

  • Grenzüberschreitende Situationen
  • Verbale Belästigungen
  • Rassistische und diskriminierende Äusserungen
  • Psychische Gewalt
  • Körperliche Gewalt
  • Sexualisierte Gewalt

Die meisten Menschen, die in sozialen Berufen oder im Gesundheitswesen arbeiten,
kennen grenzüberschreitende Situationen oder waren ihnen bereits ausgesetzt.

Ich habe mich in meiner Wen-Do Ausbildung intensiv mit dieser Thematik sexualisierte Gewalt in der Pflege auseinander gesetzt.

Die Betroffenen erlebten Beschimpfungen und Beleidigungen, anzügliche Blicke, das Machtgefälle wurde ausgenutzt oder der institutionellen Struktur, sexistische und rassistische Äusserungen, Tritte und Schläge, anfassen und begrapschen vom Körper, bis hin zu Würgen, Stossen und Schütteln.

„Das war doch nur ein Spass, Schwester!“

Wir reden hier nicht von Spass, sondern von Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz.

Befragung von 25 Pflegefachfrauen* in meiner Abschlussarbeit:

%

betroffen von grenzüberschreitenden oder gewaltsamen Situationen

%

erlebten körperliche Gewalt

%

im arbeitskontext vermehrt gewalttätigen Situationen ausgesetzt

Bei der Mobilisation des Bewohners, rutschte ihre Hand immer wieder auf mein Gesäss. Als ich die Hand wegnahm und ihr sagte, sie solle mich am Rücken anfassen, hat sie nur gelacht und mich in den Hintern gekniffen.
Tobias, 45 Jahre Pflegefachmann in einem Pflegeheim

Ich musste einem Patienten einen Dauerkatheter in die Blase legen. Wir waren zu Zweit, da ich noch eine Schülerin dabei hatte. Als wir ans Bett des Patienten traten, strahlte er uns an und sagte, von dem habe er schon immer geträumt. Er warf die Decke beiseite und präsentierte und stolz seine Erektion.
Patrizia, 38 Jahre, Ausbildungsverantwortliche im Akutspital

Ein Patient war lange bei uns auf der Abteilung, als ich am Morgen ins Zimmer kam und ihn begrüsste, versuchte er mich zu küssen. Er sagte, er fühle sich ja schon fast wie zu Hause.
Renate, 54 Jahre, Pflegeassistentin im Akutspital

Als ich am Morgen bei einem Patienten die Intimpflege durchführen wollte, hat er mich beschimpft und mir gesagt ich solle abfahren, er sei nicht schwul.
Marcel, 40 Jahre Pflegefachmann

Ich war im Frühdienst bei einem Klienten um ihm die Antithrombosen- Strümpfe anzuziehen. Als ich in die Wohnung kam, lag er nackt im Bett und hat sich selbstbefriedigt. Er hat mich angelächelt und gesagt ich solle nur rein kommen, er sei jeden Moment fertig.
Andrea, 18 Jahre, in Ausbildung zur Pflegefachfrau

Ein Bewohner hat mich während des Nachtessen von hinten mit der Faust auf den Rücken geschlagen. Es hat mir sehr weh getan und ich war anschliessend total verunsichert, da ich nicht reagieren konnte.
Kai, 19 Jahre in Ausbildung zum FABE

In einer Lagerwoche mit der Wohngruppe, hat sich ein Klient in der Nacht neben mich gelegt und mich angestarrt. Ich habe geschrien und er ist gegangen. Am Morgen habe ich gedacht, dass ich es mir eingebildet habe. Als ich den Abdruck neben mir sah, wusste ich dass es passiert ist. Meine Chefin hat bei der Reflexion gesagt, ich soll nicht so ein Theater machen, es sei ja nichts passiert.
Amanda, 27 Jahre, Sozialpädagogin in einer Institution für Menschen mit einer Behinderung

Auf der Chefarztvisite habe ich den leitenden Arzt auf einen Fehler aufmerksam gemacht. Er hat mich angeschaut und gesagt, ich sei nicht hier zum Denken, das mache er schon.
Simone, 28 Jahre Pflegefachfrau

Ich habe bei einer Patientin am Morgen eine Körperpflege durchgeführt. Sie hat mir während der Mobilisation im Bett, zwischen die Beine gefasst und zugegriffen. Ich war total geschockt und habe es meiner Vorgesetzten erzählt. Sie meinte, ich solle nicht so breitbeinig hinstehen.
Alexander, FABE in einem Alters- und Pflegeheim

Ein Patient hat mir am Morgen gesagt, er wolle sich nicht von einer Ausländerin pflegen lassen, ich habe das Zimmer wieder verlassen.
Alma, 24 Jahre, Pflegefachfrau HF, Alters- und Pflegeheim

Gewaltprävention

Gewaltprävention in Ihrer Institution

Die Teilnehmenden ..

  • eignen sich ein Grundwissen über Gewalt in ihren verschiedenen Formen und Strukturen an.

  • kennen die wichtigsten Faktoren, die zu sexualisierter Gewalt führen und werden sensibilisiert, diese zu erkennen.

  • setzen sich mit ihren eigenen Grenzen und Erfahrungen auseinander und reflektieren diese.

  • erarbeiten in praktischen Übungen Strategien, mit welchen sie in grenzüberschreitenden Situationen selbstsicher reagieren können.

 
 

  • stärken ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und damit ihr professionelles Verhalten.
  • kennen die Ansprechpersonen und Anlaufstellen, an die sie sich wenden können.
  • wissen, wie die gesellschaftlichen Machtverhältnisse auf das eigene Rollenbild einwirken und haben sich damit auseinandergesetzt.
  • kennen die rechtlichen Grundlagen und leiten daraus entsprechende Konsequenzen ab.

Mein Name ist Stefanie Birrer. Ich bin Wen-Do Trainerin und Pflegefachfrau DN2 / HF und ich biete Gewaltpräventions-Workshops und Weiterbildungen für Ihre Institution an.

Mit meiner langjährigen Berufserfahrung als Pflegefachfrau und meiner Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen* und Mädchen*  biete ich ein fundiertes, reflektiertes und praxisbezogenes Fachwissen.

Für die Mitarbeitenden

Selbstvertrauen und Selbstwertstärkung, Motivationssteigernd, gutes Arbeitsklima, Sicherheit

Für die Leitungspersonen

Positives Klima im Team, gewaltfreie Kommunikation, wertschätzender Umgang, klare Struktur der Verantwortlichkeiten

Für die Institution

Professionalität, guter Arbeitgeber, Kontinuität bei den Mitarbeitern, zeitgemässe Strategien zur Prävention & bei Betroffenheiten

Lassen Sie sich beraten

Melden Sie sich einfach bei mir per E-Mail oder rufen Sie einfach an und wir schauen gemeinsam an, welches Format das Beste für ihre Mitarbeitenden, ihre Institution und ihre bestehenden Gefässe (wie Weiterbildungstage etc.) ist.